Ein Gravitationskraftwerk und warum es nicht funktionieren kann

Auf einer Internetseite fand ich ein Gravitationskraftwerk mit den folgenden Worten beschrieben:

"Man stelle sich eine Eimerkette (wie beim Bagger) von z.B. 10 m Länge vor, die senkrecht in Meerwasser (oder ein anderes Elektrolyt) taucht. Oben befindet sich eine Brennstoffzellenbatterie (damit kann man Herrn Carnot überlisten), unten eine Wasserzersetzungsanlage, die von der Brennstoffzellenbatterie gespeist wird. Das damit erzeugte Knallgas (getrennt in Wasserstoff und Sauerstoff) bläst in die Eimer auf einer Seite und drückt sie nach oben. Die Eimer dürfen unten nur halb befüllt werden, da 1 bar Überdruck den benötigten Raum halbiert. Evtl. ist Dichtung (Ballon?) erforderlich. Der Auftrieb (abz. der Verluste), ist der Energiegewinn! Wenn das nicht geht, wo steckt der Denkfehler?"

Nun die Erklärung warum dieses Kraftwerk nicht funktioniert ist im Prinzip sehr einfach:

Das Volumen des Wassers müsste ja unten aus dem Behältnis verdrängt werden was jener Energie entspricht die man durch den Auftrieb zurück erhält.
Dies lässt sich durch eine einfache Überlegung nachvollziehen. Wenn man in einem Wasserbehälter unten einen Ballon aufbläst so erhöht sich dadurch die potentielle Energie des Wassers. Wenn der Ballon nun zur Oberfläche des Wassers schwebt und dort auftaucht so ist der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Die potentielle Energie die dem Wasser durch das Aufblasen des Ballons zugeführt wurde, ist während des Auftauchen wieder verbraucht worden. Die Vergrößerung des Volumens und damit des Auftriebs während des Aufsteigens wird dem Gas bei der Expansion ja durch Druckabbau und der damit verbundenen Abkühlung entzogen. Umgekehrt betrachtet macht es keinen Unterschied aus ob man einen Ballon auf der Wasseroberfläche aufbläst und ihn hinunterzieht oder ihn unten aufbläst, das Ergebnis und damit der Energieverbrauch ist derselbe. Der Gravitation wird durch den vorher beschriebenen Vorgang keine Energie entzogen.

Die Energie zum Verdrängen des Wassers muss dem Gas selbstverständlich bei der Elektrolyse zugeführt werden. Dies ist dem vergleichbar wie wenn man Wasser gegen höheren Druck verdampft. Die Verdampfungstemperatur des Wassers steigt bei höheren Druck, dementsprechend höher wird auch die Energie die zum Verdampfen zugeführt werden muss. Im gleichen Sinne muss auch bei der Elektrolyse gegen höherem Druck dem Elektrolyt mehr Energie zugeführt werden.

Wäre das nicht der Fall so ließe sich die dabei erzeugte Energie auf sehr viel einfacherem Wege nutzen. Man bräuchte nur das Wasser in einem Druckbehälter zu Gas zu zersetzen und könnte dann einerseits Energie aus dem Entspannen des Gases gewinnen, und andererseits in den Brennstoffzellen Energie zurückgewinnen. Dies wäre dann ein Perpetuum Mobile.

Darüber hinaus entstehen natürlich bei jedem Kreisprozess Verluste, bei einem elektro-chemischen genauso wie bei einem mechanisch-thermischen, auch wenn die Verluste unterschiedlich sein mögen. In beiden Fällen entsteht Wärme die abgeführt werden muss, was letztendlich die Verluste darstellt. Im Prinzip besteht dabei aber kein Unterschied.

Die Temperatur der Gase bei der Erzeugung ließe sich nicht ohne weiteres steuern, die Gase würden während des Auftauchens Wärme und damit Energie an das Wasser abgeben.

Die Bewegung dieser Anlage würde durch Reibung Energie verbrauchen. Die Zufuhr des Gases zu den Brennstoffzellen würde eine nicht einmal so einfache Apparatur erfordern, die auch Energie verbrauchen würde.

Die Bewegung der Anlage durch das Wasser würde Energie verbrauchen. Da diese Energieaufnahme mit der Geschwindigkeit überlinear zunimmt, wäre dieser Energieverbrauch bei etwas größerer Geschwindigkeit beträchtlich. Das ist auch bildhaft gut vorstellbar.

Insgesamt würde eine solche Anlage nicht wenig Energie verbrauchen.

Gravitation wirkt nur beim Zusammenführen von Körpern, nur dabei kann Energie gewonnen werden. (Gezeitenkraftwerke entnehmen im Prinzip der Drehbewegung der Erde Energie) Beim Entfernen dieser Körper voneinander wird diese Energie leider wieder verbraucht. Nur wenn solche Körper auf Dauer zusammenbleiben wäre daraus Energie zu gewinnen. Aus interstellarem Staub könnte rein theoretisch Energie gewonnen werden, wenn dort ein größerer Körper existiert der diesen Staub anzieht.

Dies ist allerdings grob gesprochen die Entstehungsgeschichte leuchtender Sterne, in diesem Sinne ist unsere Sonne ein Gravitationskraftwerk. Auf eine andere Art ist aus der Gravitation wohl nicht Energie zu gewinnen, sofern die physikalischen Gesetze so stimmen wie wir sie kennen.


Es ist natürlich auch das gleiche wenn man etwa unten Luft in einen Behälter pumpt. Für das Pumpen der Luft und damit das Verdrängen des Wassers braucht man genau soviel Energie wie man durch den Auftrieb zurück bekommt.
Allerdings hat man Verluste durch Reibung und Wärme, in Summe wird daher auch hier Energie verbraucht und nicht gewonnen.


Anmerkung:


Es werden immer wieder, sogar von Firmen, sogenannte Gravitationskraftwerke angeboten.
Entweder fehlen diesen Anbietern jedwede Kenntnisse grundlegender physikalischer Zusammenhänge oder es ist ganz einfach absichtlicher Betrug.
Eines von beiden.
Man kann damit nur viel Geld verlieren.

Nirgendwo hat jemand jemals ein funktionierendes "Gravitationskraftwerk" vorführen können.

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Ähnlich absurd ist nur noch die sogenannte Relativitätstheorie.
Die sogenannte Invarianz der Lichtgeschwindigkeit ist durch nichts bewiesen.
Dass die RT-Anhänger auch noch die Zentrifugalkraft abschaffen wollen ist nur noch grotesk.
Auch die Überlegung zur Gravitation ist schon im grundsätzlichen ganz einfach nur lächerlich.
Hier ist noch so eine Art Grundtext zu diesem Thema: Licht und Welle.
Auch elementarste Mathematik ist zumindest unexakt definiert.


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28.1.1999               l. Ä.   7.9.2019


Robert Markweger        
rmw@markweger.at